Vorwort

Unter dem Motto „Beständig ist der Wandel“ möchten wir in diesem Jahr wieder über Entwicklungen aus verschiedenen Bereichen der Infektiologie berichten.

Mittlerweile hat die HIV-Infektion durch die sehr guten Behandlungsoptionen weitestgehend an Schrecken verloren. Junge Menschen aber, die in unsere Praxis kommen und sich unlängst infiziert haben, scheinen nicht ausreichend über die verschiedenen Präventionsmethoden aufgeklärt zu sein.

Von daher wird auch dieses Jahr ein Schwerpunkt im Bereich der Prävention – u.a. mittels HIV-PrEP - liegen, die unsererseits niedrigschwellig angeboten wird, aber letztlich doch noch nicht alle Menschen erreicht, die erreicht werden sollten.

Um diese Lücke zu schließen wurde das Projekt test²multiply bereits in 2018 etabliert, das weiterhin einen wichtigen Baustein in unserer Region darstellt. Es schafft die Voraussetzung über HIV und andere sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) informiert zu sein und getestet zu werden – sexuelle Gesundheit steht hier im Fokus.

Die Behandlung von STIs nimmt einen großen Umfang des Alltages in der Praxis ein, da eine gewisse Kondommüdigkeit vorherrscht. Als neue Option zur Reduktion einiger STIs könnte die Postexpositionsprophylaxe mit Doxycyclin beitragen, dies jedoch mit potentiell negativen Einflüssen auf das Mikrobiom und Herausforderungen in der Diagnostik von STIs.

Weiterhin gibt es keine HIV-Heilung, aber interessante Ansätze mit den z.B. in der Onkologie gebräuchlichen CAR-T-Zellen, die ebenso wie die Studien zu monoklonalen Antikörpern zu den Highlights verschiedener Kongressen gehören.

Die Behandlung mit Depot-Injektionen (sog. Long-Acting-Therapie) ist weiterhin ein Thema, das großer Aufmerksamkeit bedarf, u.a. weil diese die Möglichkeiten eröffnet, unabhängig von der täglichen Pilleneinnahme leben zu können und nicht ständig an die HIV-Infektion erinnert zu werden.

Die Behandlung von Menschen mit Hepatitis C geht erfolgreich weiter: Heilung als Erfolgsgeschichte!

Patient*innen mit Hepatitis B und C werden zunehmend häufig im PZB vorstellig, da durch den Check up-35 eine deutliche Zunahme von entsprechenden Diagnosen zu verzeichnen ist. Das Wissen um die Infektion bietet die Möglichkeit frühzeitig Komplikationen zu erkennen und ggf. eine Therapie zu initiieren.

Das Labor als Kernstück des Zentrums wartet ebenfalls mit Weiterentwicklungen auf, die sich u.a. auch im QM-Programm darstellen lassen. Ein junges und motiviertes Team entwirft hier Visionen!

Die Entwicklung des Zentrums, als feststehende Institution für die Zukunft, machen wir in unseren Programmen <Fit für die Zukunft> und <Umgestaltung von Versorgungsebenen> zum Hauptthema des kommenden Jahres. Näheres hierzu auf der Veranstaltung!

Last but not least: Aachen wird Teil der Fast Track City-Initiative werden, gemeinsam mit Maastricht und Lüttich! Wir hoffen sehr auf eine kontinuierliche Kooperation mit allen regional und überregional beteiligten Institutionen und werden hierzu gerne weiter maßgeblich beitragen.

Wir freuen uns auf Sie und den Austausch mit Ihnen!